Goldene Regeln für eine gute Homepage
- Ladezeit
Eine Startseite, bei der der Erstbesucher länger als 10s warten muss, bevor sich was tut, hat schlechte Chancen! Der Besucher verschwindet womöglich wieder, bevor er überhaupt was von dem Wunderwerk mitgekriegt hat. Schade drum!
Wie kann man das ändern?
- Große Grafiken vermeiden
Als Faustregel gilt eine Größe von max 10 KB. Das hängt natürlich davon ab, wieviele Grafiken insgesamt geladen werden müssen. Viele kleine Bilder, die der Navigation dienen, sollten pro Bild noch deutlich darunter liegen. Kleine Grafiken erhält man nicht nur durch kleine Maße, sondern u.a. auch durch Reduzierung der Farbzahl. Für die gängigen Formate galt bisher: GIF bei grafischen Motiven, z.B. Logos, JPG bei Foto-Motiven.
Bei GIF ist jedoch inzwischen große Vorsicht geboten: Der Patentinhaber Unisys will nun auch Homepage-Besitzer zur Kasse bitten (mit Beträgen zwischen 5000 und 7000 Dollar). Es ist also von der Nutzung eher abzuraten. Als sehr gute Alternative bietet sich das Format PNG an. Es wird von neueren Browsern unterstützt und hat zusätzlich noch Vorteile hinsichtlich der Wiedergabequalität. Größere Screenshots plaziert man besser auf einer Extra-Seite, damit der Besucher schon vorgewarnt ist.
- Große verschachtelte Tabellen vermeiden
Ist eine Seite mit einer einzigen großen Tabelle formatiert, wird die Tabelle erst angezeigt, wenn alle Tabelleninhalte geladen sind. Fazit: Wenn möglich lieber mehrere kleine Tabellen benutzen. Der Besucher kann dann oben schon lesen, wenn unten auf der Seite noch geladen wird.
- Fette JavaApplets vermeiden
JavaApplets sind zwar manchaml recht nett, aber man sollte sich nicht nur darüber im Klaren sein, daß nicht jeder Java eingeschaltet hat, auch das Laden kann einige Zeit dauern.
- Große Soundfiles vermeiden
Multimedia auf der Homepage ist zwar "in", aber abgesehen davon, daß es auch nerven kann, schlägt auch das wieder auf die Ladezeit.
- Um selber die Ladezeit richtig zu testen, sollte man nicht vergessen, den Browser-Cache vor dem Onlinegang auf die eigene Seite zu leeren!
- Navigierbarkeit
Eine Seite sollte klar und übersichtlich aufgebaut sein. Die wichtigsten Elemente zur Navigation sollten klar erkennbar und nutzbar sein. Die Minimalanforderungen für den installierten Browser sollten nicht zu hoch gesteckt sein.
Worauf muss man achten?
- Startseiten mit Frames sollten auch einen No-Frames- Bereich beinhalten. Von dieser Seite sollten die wichtigsten Folge-Seiten direkt erreichbar sein.
- Auch bei der Nutzung von Javascripts zur Navigation ist eine gewisse Umsicht geboten. Auch wenn die Verbreitung mit den neueren Browsern erheblich zugenommen hat, noch immer kann man nicht behaupten, daß alle Browser sich hier an die Spielregeln halten. Und auch nicht jeder User hat Javascript in seinem Browser erlaubt.
- Inzwischen kann man zwar eine Auflösung von 800x600 als Standard voraussetzen, dennoch sollte es auch einem Besucher mit kleineren Bildschirmauflösungen möglich sein, sich auf der Seite zurechtzufinden (auch wenn's vielleicht nicht mehr ganz so schön aussieht).
- Bei Navigationsgrafiken nicht vergessen, daß der Besucher die Grafikoption auch mal abgeschaltet haben kann. Hier helfen die "ALT"-Attribute im Grafiklink weiter.
- Inhalt
Den Besucher sollte möglichst frühzeitig erkennen können, was er auf der Site vorfinden wird. Was nützt der schönste Inhalt, wenn der Besucher gar nicht auf die Idee kommt, daß er ihn hier noch irgendwo finden könnte?
- Eine kurze Beschreibung, Vorschau oder Inhaltsverzeichnis mit den wichtigsten Punkten sollte nicht fehlen.
- Eine bloße Ansammlung von Lieblingslinks wirkt recht langweilig. Man sollte sie zumindest kurz kommentieren und thematisch zusammenfassen. Und natürlich sollte eine solche Linksammlung auch zur Thematik der Site passen. Und nicht vergessen, dass sich Links zu fremden Seiten ändern können! Eine regelmäßige Überprüfung ist unerlässlich! Eine sehr gute Hilfe dabei ist "Xenu's Link Sleuth": http://www.snafu.de/~tilman/xenulink.html
- Auch sollten nicht mehr Werbebanner sichtbar sein als eigener Inhalt. Wer auf Werbebanner nicht verzichten will/kann, sollte sie möglichst in den unteren Teil einer Seite verbannen.
Gerade bei Seiten, auf denen man was "verkaufen" will, sollte man auf fremde Banner und Popup-Fenster verzichten. Es macht keinen guten Eindruck, wenn man nicht bereit ist, ein paar Mark für einen professionellen Webauftritt auszugeben, vom Besucher aber Geld haben will. Wer Geld verdienen will, muss auch bereit sein, zu investieren.
- Nach dem Teledienstegesetz (TDG) bzw. IuK-Gesetz ist ein Impressum bzw. eine Anbieterkennzeichnung Vorschrift. Ein kleiner Link zu einer Seite, wo man Ansprechpartner und Adresse findet, sollte ohne langes Suchen erreichbar sein.
- Bietet man Programme zum Download an, sollte der Besucher vorher wissen, was er sich da auf den PC lädt. Ein Downloadlink ohne Beschreibung des Programm-Inhalts ist nicht sonderlich attraktiv und führt allenfalls zur Verärgerung.
- Ein Besucher sollte ohne großes Suchen eine Möglichkeit finden, Kontakt zum Betreiber zu erhalten. Das kann ein einfacher Mailto-Link oder auch ein ausgeklügeltes Feedback- Formular sein.
- Gestaltung
- Farben Farben sollten mit Bedacht ausgewählt werden. Dezente Ton-in- Ton-Gestaltung macht sich oft wirkungsvoller als "viel bunt". Wichtig ist, daß das Auge nicht überanstrengt wird. Schwer lesbare Kontraste wie z.B. grüne Schrift auf rotem Grund sollten gemieden werden. Grundsätzlich ist dunkle Schrift auf hellem Grund besser lesbar als umgekehrt.
Kontraste sollte man dort setzen, wo Akzente gesetzt werden sollen. Zu viele Akzente auf einer Seite sind schädlich. Das Auge muss sich auf etwas konzentrieren können.
Darüber hinaus können Farben auch zur Strukturierung eingesetzt werden. Zusammengehörende Bereiche sollten entsprechend farblich gekennzeichnet sein.
- Grafik
Auch hier gilt: Das Auge nicht überanstrengen. Grafiken, die wie "aus einem Guß" angelegt sind, also mit ähnlichen Grundlayout, sind vorzuziehen. Ein buntes Zusammenschustern von allem, was einzeln für sich "schön" aussieht, kann eine recht unüberlegte Wirkung auf den Betrachter haben. Schlichte Grafiken sind nicht nur schneller geladen, sie wirken auch oft angenehmer.
Ganz besonderes Augenmerk gilt dabei der Verwendung von Hintergrundgrafiken. Sie dürfen die Lesbarkeit des Textes keinesfalls behindern!
- Schriften
Oberster Grundsatz: Die schönste Schrift nützt nix, wenn sie auf dem PC des Betrachters nicht vorhanden ist. Der Besucher sieht dann was völlig anderes und man wundert sich, warum eine aufwendig gestaltete Seite nicht "ankommt". Man sollte sich also unbedingt an die gängiegn Schriftarten halten und testen, wie eine Seite aussieht, wenn sie nur in Arial, Courier und Times New Roman dargestellt wird. Auch sollte man es vermeiden, viele Schriften auf einer Seite zu mischen. Es wirkt unruhig und unentschlossen.
- Layout
Bevor man loslegt, sollte man sich Gedanken machen, wie man den optischen Zusammenhang zwischen einer kompletten Homepage herstellen kann. Wenn sich jede Seite anders präsentiert, sinkt der Wiedererkennungswert. Ein Grund-Layout, das sich auf jeder Seite wiederholt, muss noch lange nicht langweilig wirken. Einfache Änderungen in den Nuancen können dennoch eine Struktur erkennen lassen, ohne den Zusammenhang zu zerreißen.
Eine sehr effektive Möglichkeit, schnell ein einheitliches Layout auf die Beine zu stellen, bieten StyleSheets. Bei den neueren Browsern ist ihre Verwendung unproblematisch (man sollte jedoch stets testen, wie eine Seite ohne Stylesheet aussieht!). Ändert man später das Konzept, kann man das Layout mit relativ wenig Aufwand anpassen.
- Copyright
Nicht nur bei der Verwendung von Grafiken ist auf das Copyright zu achten, auch darf man nicht einfach Inhalte von anderen Seiten übernehmen.
In diesem Zusammenhang wird oft übersehen, daß schon das Linken auf eine andere Seite in einen eigenen Frame verpönt ist. Ist für den Betrachter nicht mehr eindeutig zu erkennen, dass man hier fremde Inhalte darstellt, kann man Ärger bekommen. Also lieber eine weitere Browserinstanz aufmachen oder als Top-Target linken.
- Kritik
Natürlich sind die Geschmäcker häufig verschieden und manchmal ist es schwer, sich von Gestaltungsideen zu verabschieden, in die man sich "verliebt" hat. Da es einem selber oft an Objektivität fehlt, sollte man die Seite möglichst Leuten zeigen und um deren offene Kritik bitten. Man muss nicht alles berücksichtigen, was andere sagen, aber wenn mehrere Leute den gleichen Punkt kritisieren, dann sollte man schonmal darüber nachdenken...
Änderungen/Ergänzungen jederzeit willkommen! :-)
Jutta Behling